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Montag, 25. Januar 2016

Liste der Verben, die Dativ voraussetzen

Liste der Verben, die Dativ voraussetzen:

absagen
Der Manager muss dem Klienten den Termin absagen.
ähneln
Das Baby ähnelt dem Vater sehr.
antworten
Bitte antworte mir schnell!
begegnen
Sind Sie schon Herrn Müller, dem Chef, begegnet?
befehlen
Der General befiehlt dem Soldaten still zu stehen.
beistehen
Keine Sorge, ich stehe dir bei der Operation bei.
beitreten
Möchten Sie unserer wohltätigen Organisation beitreten?
danken
Ich danke meiner Familie für das Verständnis.
dienen
Womit kann ich Ihnen dienen?
drohen
Der Kriminelle hat dem Millionär gedroht.
einfallen
Zu diesem Thema fällt dem Autor viel ein.
entgegenkommen
Sag mir, wann du wegfährst. Ich komme dir auf halbem Weg entgegen.
fehlen
Frau Meier fehlt ihr entlaufener Hund so sehr.
folgen
Bitte folgen Sie dem Herrn mit der gelben Fahne in der Hand.
gefallen
Gefällt es euch hier in Österreich?
gehorchen
Meine Kinder gehochen mir überhaupt nicht mehr.
gehören
Wem gehört das Auto in der Einfahrt?
gelingen
Paul hofft, dass ihm die Führerscheinprüfung gelingt.
genügen
Danke, das genügt der Kommision.
glauben
So glaub mir doch, dass ich die Wahrheit sage!
gratulieren
Tante Sibylle gratuliert ihrer Oma zum 105. Geburtstag.
gut tun
Ein Urlaub am Meer tut dem Patienten gut.
helfen
Kann ich Ihnen helfen?
missfallen
Papa, warum missfällt dir jeder von meinen Freunden?
misslingen
Ohje, jetzt ist der Köchin der Kuchen wieder misslungen!
sich nähern
Der Tiger nähert sich seinem Opfer rasant.
nachlaufen
Die Kinder laufen dem Ball gerne nach.
nützen
Das nützt mir doch nichts!
passen
Das Shirt passt Elsa nicht mehr. Sie ist zu dick geworden.
passieren
Wie konnte dir das nur passieren?
raten
Der Arzt hat meinem Opa geraten, ins Krankenhaus zu fahren.
sich schaden
Du schadest dir, wenn du noch länger rauchst!
schmecken
Schokolade schmeckt den Kindern besonders gut.
vertrauen
Paula vertraut ihrer Freundin mehr als ihrer Mutter.
verzeihen
Verzeihen Sie mir bitte!
weh tun
Dem Kind tut der Bauch weh.
ausweichen
Der alkoholisierte Autofahrer konnte dem Baum nicht mehr ausweichen.
widersprechen
Widersprich deiner Mutter nicht immer!
zuhören
Die Studenten sollen dem Lehrer immer zuhören.
zusehen
Kann ich Ihnen bei der Arbeit zusehen?
zustimmen
Das Volk stimmt dem Politiker nicht zu.
zuwenden
Kannst du dich mir bitte zuwenden, wenn ich mit dir spreche?

Freitag, 22. Januar 2016

ß ss oder s?

ß, ss oder s?

Es ist ein Irrtum zu denken, dass mit der Einführung der neuen Rechtschreibung das ß aus dem deutschen Buchstabenkatalog verschwunden ist. Es tritt seltener auf, ist aber dennoch vorhanden.

Regel

Für das scharfe (stimmlose) s nach langem Vokal oder Diphthong schreibt man ß, wenn im Wortstamm kein weiterer Konsonant folgt.
Hinter einem lang zu sprechenden Vokal steht also nach wie vor ein ß:
  • vergaß
  • groß
  • fraß
  • Straße
  • Gruß
Auch hinter einem Doppellaut (Diphthong), einer Verbindung von zwei Vokalen (au, ei, ai, eu, äu), schreibt man weiterhin ein ß:
  • heißen
  • reißen
  • scheußlich
  • Strauß
  • außer
  • draußen
  • Äußerung

Ausnahmen

Keine Regel ohne Ausnahmen: aus bleibt aus.
Wörter mit Auslautverhärtung (Haus, graziös, Maus, Preis) werden weiterhin mit einem einfachen s geschrieben. Bei vielen Wörtern kann die Schreibweise aus der Aussprache erweiterter Formen oder verwandter Wörter abgeleitet werden: Haus => Häuser, Preis => Preise.
Eigennamen waren und sind von der Rechtschreibreform ausgeschlossen. Litfaßsäulebleibt Litfaßsäule (1855 von Ernst Litfaß erfunden).
Neu ist, dass hinter kurz zu sprechenden Vokalen jetzt ein ss steht:
  • müssen
  • fassen
  • dass
  • hässlich
  • Fass
  • Riss

Wenn der Buchstabe ß nicht zur Verfügung steht, schreibt man ss. In der Schweiz kann man statt ß immer ss schreiben.

Großbuchstabe

Das ß ist ein Kleinbuchstabe; bei Schreibung mit Großbuchstaben schreibt man nach offizieller deutscher Rechtschreibung SS.
Anfang 2008 wurde das große ß als neues Zeichen in den internationalen Standard Unicode für Computerzeichensätze aufgenommen.

Mittwoch, 20. Januar 2016

Das Verb " haben " als Vollverb

Das Verb " haben " tritt in der deutschen Sprache sehr häufig auf. Das kommt daher, da es einerseits als Vollverb und andererseits als Hilfsverb eingesetzt wird. Mit dem Hilfsverb "haben" wird dasPerfekt gebildet. Das Vollverb " haben " kennzeichnet vereinfacht ausgedrückt einen Besitz einer Sache aus. (Sie hat ein Auto. Er hat keine Zeit und kein Geld.) "Haben" hat eine Nominativ- und eineAkkusativ-Ergänzung. Die Konjugation lautet wie folgt:

Konjugation:


Singularh a b e nPlural
1. Personichhab ewirhab e n1. Person
2. Personduha s tihrhab t2. Person
3. Personer / sie / esha tsie / Siehab e n3. Person





Verwendung von " haben " und " sein ".

Die beiden Verben " haben " und " sein " werden oft verwechselt. Als Faustformel kann man folgende Regel verinnerlichen:

haben + Nomen                                 sein + Adjektiv


habensein
SubjektVerbNomenSubjektVerbAdjektiv
Das kleine Kindhatgroßen Durst.Das kleine Kindistsehr durstig.
Die Männerhabenkeinen Hunger.Die Männersindnicht hungrig.
Das Mädchenhatoft Angst.Das Mädchenistsehr ängstlich.
Die alte Frauhatkeine Kinder.Die alte Frauistkinderlos.
Der alte Mannhateine schwereKrankheit.Der alte Mannistsehr schwer erkrankt.
Der Sängerhateinen großenErfolg.Der Sängeristsehr erfolgreich.




Zeitformen



ZeitformPosition 1Verb 1MittelfeldVerb 2
PräsensHeinz Wilhelmhatvier Geschwister. 
PerfektMeine Frauhatheute Morgen viel Pechgehabt.
PräteritumHerr Jensenhattegestern keinen Erfolg. 
PlusquamperfektUnsere Kinderhattenschon oft viel Glückgehabt.





Bildung der Zeitformen


  • Perfekt


    Das Perfekt des Vollverbs „haben“ wird mit dem Hilfsverb " haben " und dem " Partizip II " gebildet:

        haben     +      Partizip II    



    Singularhaben ... gehabtPlural
    1. Personichhabe ... gehabtwirhaben ... gehabt1. Person
    2. Personduhast ... gehabtihrhabt ... gehabt2. Person
    3. Personer / sie / eshat ... gehabtsie / Siehaben ... gehabt3. Person

    • Gestern hat Thomas sehr viel Angst gehabt.
    • Rolf hat am Wochenende kein Glück gehabt.

  • Präteritum


    Die Präteritumsform von haben lautet „hatten“:

    Konjugation:


    SingularhattenPlural
    1. Personichhattewirhatten1. Person
    2. Personduhattestihrhattet2. Person
    3. Personer / sie / eshattesie / Siehatten3. Person

    • Gestern hatte Thomas sehr viel Angst.
    • Rolf hatte am Wochenende kein Glück.

  • Plusquamperfekt


    Das Plusquamperfekt des Vollverbs „haben“ wird mit der Vergangenheitsform von " haben " und dem " Partizip II " gebildet:

        hatten     +      Partizip II    



    Singularhatten ... gehabtPlural
    1. Personichhatte ... gehabtwirhatten ... gehabt1. Person
    2. Personduhattest ... gehabtihrhattet ... gehabt2. Person
    3. Personer / sie / eshatte ... gehabtsie / Siehatten ... gehabt3. Person

    • Gestern hatte Thomas sehr viel Angst gehabt.
    • Rolf hatte am Wochenende kein Glück gehabt.

Das Verb "sein" als Vollverb

Das Vollverb " sein" gehört zu der Gruppe der unregelmäßigen Verben.

Konjugation:


Singulars e i nPlural
1. Personichbinwirsind1. Person
2. Persondubistihrseid2. Person
3. Personer / sie / esistsie / Siesind3. Person

Das unregelmäßige Verb " sein " ist grammatikalisch gesehen sehr interessant, hat es doch alsVollverb mehrere Funktionsweisen. Darüber hinaus wird es auch als Hilfsverb im Perfekt eingesetzt.




Funktionen als Vollverb.


  • Präsentation

    • Wer sind Sie? - Ich bin Herr Niemand.
    • Wer bist du? - Ich bin Peter.
    • Wer ist das? - Das ist meine Freundin.
    • Wie ist Ihr Name? - Mein Name ist Hase.
    • Sind Sie Herr Meyer mit "ey"? - Nein, ich bin Herr Meier mit "ei".
    • Bist du Kurt? - Nein, ich bin Ludwig.
  • Berufe

    • Was sind Sie von Beruf? - Ich bin Mechaniker.
    • Was machst du beruflich? - Ich bin Fernfahrer.
    • Bist du auch Student? - Ja, ich bin Studentin und studiere Physik an der RWTH Aachen.
    • Was macht Ihr Mann? - Er ist Pilot.
    • Ich bin neu hier. Arbeiten Sie auch hier? - Ja, ich bin der Direktor dieser Fabrik.
    • Sind Sie der Hausmeister? - Nein, ich bin Mieter. Ich wohne hier.
  • sein + Adjektiv (Prädikative Verwendung des Adjektivs)

    • Wie ist dein neuer Freund? - Er ist jungschön und reich.
    • Mein Sohn ist sehr müde. Er muss jetzt ins Bett.
    • Petra ist außerordentlich hübsch.
    • Es ist hier sehr laut. Kannst du die Musik leiser machen!
    • Unser Nachbar ist schon wieder blau. (Er hat viel Alkohol getrunken.)
    • Was ist los? Du bist heute so seltsam. - Ich muss dir etwas sagen. Ich glaube, ich binschwanger.
  • sein + es (Nominativfunktion) + Dativ-Ergänzung (Unpersönliche Verben)

    • Mach das Fenster zu. Mir ist kalt. (Es ist mir kalt.)
    • Mir ist heiß. Ich geh eine Runde schwimmen.
    • Mir ist plötzlich so schlecht. Ich muss mich hinsetzen.
    • Machst du bitte das Fenster auf! Uns ist warm.
    • Entschuldigen Sie bitte vielmals, das ist mir jetzt aber sehr peinlich.
    • Das ist mir zu hoch. (Das verstehe ich nicht.)
  • sein + Nomen (2 X Nominativ!!)

    • Warum verlässt du deine Freundin? Du bist ein Esel.
    • Warum isst du nicht vernünftig, mein Sohn? Du bist ein kleines Schweinchen.
    • Du bist mein kleiner Prinz.
    • Du bist mein Sonnenschein, lass mich nie wieder allein!
    • Ihr Vater ist der reichste Mann in der Stadt.
    • Dein Arbeitskollege ist der größte Pessimist auf Erden.
  • Material

    • Ist das ein Holztisch? - Nein, der Tisch ist aus Glas. Das ist ein Glastisch.
    • Ist das Haus aus Stein? - Nein, es ist aus Holz. Das ist ein Holzhaus.
    • Unser Ehering ist aus reinem Gold.
    • Woraus ist die Kette? - Sie ist aus Silber.
    • Dieses Buch ist nicht aus Papier, sondern aus Papyrus.
    • Die Tasse ist aus Porzellan.
  • Situativ-Ergänzung

    • Wo bist du? - Ich bin im Keller.
    • Wo ist unser Geld? - Es ist auf der Bank. Wo denn sonst?
    • Ist das Telefonbuch auf dem Schreibtisch? - Nein, es ist im Schrank.
    • Sind die Kinder schon im Bett? - Nein, sie sind noch im Bad.
    • Wo ist Michael? - Er ist noch in Frankfurt.
    • Seid ihr in München? - Ja, wir sind auf dem Oktoberfest.
  • Hinweise (Demonstrativpronomen)

    • Was ist das? - Das ist ein Telefonbuch.
    • Ist das ein Bett? - Nein, das ist kein Bett. Das ist eine Lampe.
    • Ist das dein Haus? - Nein, das ist das Haus meiner Eltern.
    • Sind das deine Kinder? - Nein, das sind die Kinder meines Bruders.
    • Ist das dein Porsche? - Natürlich ist das meiner.



   

Verbverbindungen

Des Weitern gibt es noch zusammengesetzte Verben. Bei diesen Verbverbindungen bilden zwei Wortarten gemeinsam den Infinitiv, werden aber getrennt geschrieben.

  • auf sein: Du siehst müde aus. Wie lange bist du schon auf?
  • da seinSind alle Schüler da? Nein, Jessica fehlt heute.
  • beisammen sein: Über Weihnachten ist die ganze Familie beisammen.
  • dabei sein: Wer fährt morgen mit nach Berlin? - Ich bin dabei. Ich fahr auch mit.
  • los sein: Was ist mit dir los? Du siehst so traurig aus. - Meine Katze ist gestorben.
  • zusammen sein: Ich bin seit 2 Wochen mit Susi zusammen.